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Tennental-Blog   5. Oktober 2020

Vernetzen, fortbilden, motivieren: Staatssekretärin Bärbl Mielich informiert sich in der Netzwerkstelle für Frauenbeauftragte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales und Integration Bärbl Mielich die Beratungsstelle Fetz Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.V. Frauen nach sexualisierter Gewalt finden hier ebenso Unterstützung wie Frauen mit allgemeinen psychosozialen Problemen.

Staatssekretärin Mielich informierte sich bei ihrem Besuch auch über den aktuellen Stand der Netzwerkstelle für Frauenbeauftragte in Werkstätten der Behindertenhilfe, die vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg finanziert ist.

Die Netzwerkstelle bringt die Frauenbeauftragten in Werkstätten der Behindertenhilfe landesweit miteinander in Kontakt, organisiert Fortbildungen und unterstützt sie bei Themen wie Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung am Arbeitsplatz oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Frauenbeauftragten sind selbst Mitarbeiterinnen in den Werkstätten und Frauen mit Behinderung. Die Netzwerkstelle des Fetz e.V. ist bundesweit in seiner Form einmalig, da sie die Frauenbeauftragten direkt an der inhaltlichen Gestaltung beteiligt. Sie bietet den Frauenbeauftragten konkrete Hilfen für den Alltag, stellt Arbeitsmaterialien und Informationen zur Verfügung, führt Supervisionen durch und vermittelt bei Konflikten.

Die Frauenbeauftragte der Dorfgemeinschaft Tennental Nina Heizmann fasst zusammen: „Die Netzwerkstelle hilft den Frauenbeauftragten, motiviert zu bleiben“. Obwohl Frauen mit Behinderungen vielfach von Gewalt und sexueller Belästigung betroffen sind, ist es erst seit 4 Jahren gesetzlich vorgeschrieben, dass in jeder Werkstatt eine Frauenbeauftragte gewählt werden muss. Viele Frauenbeauftragte müssen sich ihre Rolle und die Unterstützung, die ihnen zusteht, deshalb erst er-kämpfen, weiß Barbara Götz von der Netzwerkstelle. Sie spricht mit Frauenbeauftragten landesweit und hilft Lösungen zu finden, wenn Einrichtungen keine Gelder für Treffen oder einen Selbstverteidigungskurs bereitstellen. Manchmal erfährt sie, dass Frauenbeauftragte nicht einmal einen Raum für Beratungen zur Verfügung haben oder durch die Einrichtung keine telefonischen oder E-Mail-Kontaktdaten zur Verfügung gestellt bekommen.

Am Ende des Gesprächs bekräftigte Staatssekretärin Mielich: „Dass es Frauenbeauftragte in Werkstätten gibt und sie wichtige Arbeit machen, ist noch viel zu wenig bekannt. Die Netzwerkstelle leistet hier gute Arbeit, auch für die Vernetzung der Frauenbeauftragten. Es ist klar: Die Frauenbeauftragten müssen auch vor Ort unterstützt und gut ausgestattet werden, damit sie ihre Arbeit für die Frauen mit Behinderung gut machen können.“

Nähere Informationen über die Netzwerkstelle finden Sie auch unter www.frauenbeauftragte-in-werkstaetten.de