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Tennental-Blog   8. April 2020

Tennental: Die Dorfgemeinschaft schützt sich gegen Corona

Gemeinsam erfolgreich gegen das Virus

Wie die Dorfgemeinschaft Tennental versucht, der Pandemie die Stirn zu bieten. Und warum in der Einrichtung, in der 145 Klienten mit Betreuungsbedarf leben und arbeiten und von 220 Fachkräften betreut werden, noch kein Corona-Fall aufgetreten ist.

Tennental, 5. April 2020: „Wir haben nach heutigem Stand noch keinen Menschen, der mit dem Corona-Virus infiziert ist!“ Kurz und bündig fasst Matthias Hacker, Vorstandsprecher der Dorfgemeinschaft Tennental, das wichtigste Ergebnis der bisherigen Bemühungen der Dorfgemeinschaft zusammen, ihre Bewohner vor der Pandemie zu schützen. „Wir hoffen, dass wir diese Bilanz auch in den nächsten Wochen aufrecht erhalten können!“ sagt Hacker. Wie haben er und die Mitarbeitenden es bisher geschafft, die Bewohner zu schützen? „Dazu haben wir ein Bündel von Maßnahmen ergriffen“, sagt Alexander Thierfelder, im Vorstand verantwortlich für die Werkstattbetriebe.

Strenge Quarantäne

Außer für das Personal besteht in allen Gebäuden ein Besuchs- und Betretungsverbot. Deutlich machen Schilder darauf aufmerksam. Zudem sind Ansammlungen über 5 Personen untersagt. „Wir haben die Werkstätten und andere tagesstrukturierende Angebote zügig geschlossen“, berichtet Thierfelder „und Lebensmittelwerkstätten und Landbau werden nur noch durch eine Notbesetzung von Mitarbeitern, jedoch ohne Klienten, weitergeführt!“
„Alle Mitglieder unserer Einrichtung werden laufend über die aktuelle Situation und über Hygienemaßnahmen informiert und geschult“, ergänzt Phillip Müller, der im Vorstand für die Wohngruppen verantwortlich zeichnet. „Unsere Klienten werden zur Zeit in ihren Wohngruppen begleitet und betreut!“ Dazu werden alle Mitarbeitenden der Werkstätten in den Wohngruppen eingesetzt. Eine klare Zuordnung der Aufgaben sorgt dabei für ein Minimum an Kontakten.
„Wir haben jedem Haus je einen zur Zeit stillgelegtem Raum in den Werkstätten zugewiesen“, erklärt Hacker. „Dieser kann als Ausweichmöglichkeit für Beschäftigungen tagsüber genutzt werden!“ Wichtig dabei: Ein Kontakt zwischen den Bewohnern der jeweiligen Häusern erfolgt bei dieser Regelung nicht.“

Der Laden-Verkauf geht weiter

Dabei bleibt der Laden der Dorfgemeinschaft weiterhin geöffnet. Der Verkauf jedoch wird aus Vorsicht ohne Mitarbeit der Klienten weitergeführt. Interne und externe Kundenströme werden zudem streng getrennt, so dass es zu keinerlei Begegnungen zwischen drinnen und draußen kommt.
Wie geht die Dorfgemeinschaft mit dem Risiko der Ansteckung von außen um? „Alle Mitarbeitenden wurden verpflichtet sich zu melden, wenn sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten, Kontakt zu einer infizierten Person oder Symptome einer Corona-Infektion haben“ erklärt Matthias Hacker. In jedem Verdachtsfall wird umgehend getestet. Der Mitarbeitende kommt erst nach einem negativem Testergebnis wieder zum Einsatz. Natürlich ist zudem die dauernde Information von Klienten, Angehörigen, Mitarbeitenden, Ärzten und Aufsichtsbehörden gewährleistet.

Und zudem sind alle Mitarbeitenden angewiesen in der direkten Betreuung mit Schutzmaske zu arbeiten.
Ein wunder Punkt, wie zur Zeit in fast allen Einrichtungen der Betreuung und Pflege: „Wir versuchen laufend, Schutzausrüstung zu bekommen“ sagt Philipp Müller. „Es gibt jedoch auch für uns gravierende Lieferschwierigkeiten!“ Deshalb hat die Dorfgemeinschaft Tennental einen Aufruf in ihrem Netzwerk gestartet, damit Menschen Mund-Nase-Schutzmasken für die Arbeit der Dorfgemeinschaft nähen – oder, falls vorhanden, spenden.

Pressekontakt:
Prof. Dr. Christoph Fasel
Christoph.fasel(et)fasel.de
0151-270 17 645