Tennental-Blog 17. Februar 2020
Dorfgemeinschaft Tennental zieht weitere Konsequenzen aus sexuellen Übergriffen:
Zwei Mitarbeiter fristlos gekündigt
Tennental, 16. Februar 2020. Der Vorstand der Dorfgemeinschaft Tennental hat zwei Mitarbeitern mit sofortiger Wirkung gekündigt. Die Kündigung geschieht aus wichtigem Grund.
„Wir haben diesen Schritt im Interesse unserer Dorfgemeinschaft vollziehen müssen“, sagt Vorstandssprecher Matthias Hacker. „Als Verantwortliche für unsere Einrichtung bleibt uns keine andere Wahl, als so zu handeln.“ Der Entschluss, sich von den beiden langjährigen Mitarbeitern zu trennen, ergab sich in der Folge aktueller Ermittlungen.
Grund dieser Ermittlungen sind Selbstbezichtigungen eines ehemaligen Mitarbeiters. Er hatte am 28. Januar 2020 gegenüber dem Vorstand der Dorfgemeinschaft eingestanden, in der Vergangenheit sexuell motivierte Übergriffe gegenüber Bewohnerinnen des Tennentals begangen zu haben.
Sofort nach dieser Selbstbezichtigung hatte der Vorstand der Dorfgemeinschaft Anzeige bei der Polizei erstattet und umgehend Aufsichtsbehörden, Träger, Mitarbeiter, die Familien der Bewohner und die Öffentlichkeit informiert.
In der Dorfgemeinschaft Tennental leben und arbeiten 365 Menschen, 145 davon mit einer sogenannten geistigen Behinderung. Sie werden von Fachkräften begleitet. „Es gibt mittlerweile von zwei betroffenen Frauen konkrete Hinweise, die diese Selbstbezichtigungen glaubhaft machen“, sagt Vorstand Matthias Hacker
Der Vorstand legt Wert auf die Feststellung, dass die beiden gekündigten Mitarbeiter nicht im Verdacht stehen, selbst Übergriffe begangen zu haben. Jedoch gibt es Hinweise auf unzureichende Wahrnehmung der Aufsichts- und Informationspflicht gegenüber der Dorfgemeinschaft. Diese führten zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses.
Am letzten Freitag sicherte die Staatsanwaltschaft im Tennental weiteres Dokumentationsmaterial aus den Wohngruppen und dem Archiv. „Wir sind froh, unseren Beitrag für die lückenlose Aufklärung der Vorgänge leisten zu können“, sagt Vorstand Hacker. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Sobald sich weitere Erkenntnisse ergeben, werden wir darüber informieren.“
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Fasel
E-mail: christoph.fasel@fasel.de
Mobil: 0151-270 17 645