Ostertisch
Spenden

Tennental-Blog   17. April 2020

Ein etwas anderes Osterfest

Das diesjährige Osterfest war gewiss überall deutlich durch Corona beeinflusst. Auch im Tennental konnte das Fest nicht so gefeiert werden, wie üblich.

Normalerweise begegnen wir uns in der Karwoche ab Palmsonntag am Morgen und Abend zu einer kleinen Andacht. Wir lesen die Bibelstelle für den Tag, singen das Karwochenlied und am Morgen gibt es ein kleines Impulsreferat zu den unterschiedlichsten Themen: Liebe, Gemeinschaft, Freiheit und viele andere…

Wir treffen uns an Karfreitag zur Sterbestunde und Ostersonntag begehen wir die Auferstehung mit einem Spaziergang in alle vier Himmelsrichtungen und mit den dazu passenden Passagen aus den Evangelien.

Diese großen Zusammenkünfte sind derzeit nicht möglich, daher hat sich unsere Jahresfeste-Gruppe viel Mühe gemacht und ein exemplarisches Programm für die Karwoche erstellt. Ein Vorschlag war beispielsweise, am Morgen und Abend im Haus die Bibelstelle zu lesen. Zudem gemeinsames Klangstäbe und Gong spielen auf den Terassen, sodass am Abend ein warmer und harmonischer Klang das Dorf erfüllt.

Wir berichten hier exemplarisch aus einer Hausgemeinschaft:

Es war eine schöne Woche mit vielen Unternehmungen. Wir waren viel draußen und haben im Garten gearbeitet, unsere Kräuterspirale neu bepflanzt und die Feuerstelle vorbereitet.

Am Morgen und auch am Abend haben wir im Haus die Bibelstelle gelesen. Auf das Glockenspiel haben wir während der Karwoche allerdings verzichtet, da wir nicht genügend Gongs und Klangstäbe für alle haben. Dafür haben wir nachmittags regelmäßig Frühlingslieder gesungen.

Normalerweise ist das Abendmahl beim Bibelabend an Gründonnerstag sehr üppig mit Antipasti, Fladenbrot und anderen Spezereien. Diesmal war es ein wenig karger, da wir derzeit versuchen, Einkäufe außerhalb zu vermeiden.

Die Sterbestunde an Karfreitag haben wir mit einer kurzen Schweigezeit und dem Lesen der Bibelstelle erlebt.

Am Abend des Karsamstag haben wir auf der Terrasse ein Feuer angezündet und dort die Bibelstelle gelesen. Es gab noch Stockbrot und man konnte die ein oder andere Hausgemeinschaft auch auf den Terrassen bei den Feuerstellen sehen.

Am Ostersonntag sind wir nicht vor Sonnenaufgang aufgestanden, aber um 7 Uhr standen wir gemeinsam auf der Terrasse. Dort haben wir die erste Bibelstelle für den Norden gelesen, danach dann Läuten mit Gong und Klangstäben.

Im Anschluss gab es ein fröhliches Eiersuchen und einen Osterbrunch. Mittags haben wir die Bibelstelle für den Süden, zum Kaffeetrinken den Westen und zum Abendessen den Osten gelesen.

Für uns war es besonders, da fast alle Menschen da waren. Normalerweise sind doch einige Bewohner*Innen unseres Hauses über Ostern bei ihren Angehörigen. Das war in diesem Jahr zum Großteil nicht möglich und so haben doch der ein oder die andere zum ersten Mal miterlebt, wie das Osterfest im Tennental gefeiert werden kann.

Im Vorfeld haben wir im Haus Bilder gemalt und zusammen mit einem Brief als Ostergruß an die Angehörigen verschickt, die sich allesamt sehr darüber gefreut haben! Bei uns kamen in der Woche auch viele Osterpäckchen an, die bei uns ebenfalls für große Freude gesorgt haben.

Es war und ist nicht immer leicht in diesen Tagen, aber es ist toll, was entstanden ist und insgesamt war es eine sehr schöne Woche!